Zur Gebäudekühlung können passive und hybride Systeme ohne mechanische Hilfsmittel Einfluss auf die Raumtemperatur nehmen. Die natürliche Lüftung, bauliche Maßnahmen und Sonnenschutz kann man unter den passiven Systemen zusammenfassen.
Passive Systeme zur Reduktion von Wärmelasten:
- Glasanteil und Sonnenschutz
- Intelligentes Glas
begrünte Fassaden
- Energiesparende Geräte
- Tageslichtnutzung
- Nachtlüftung
- Weißanstrich des Gebäudes
Dies sind im mitteleuropäischen Raum Möglichkeiten der Gebäudekühlung. Hierbei können über offene Fenster große Luftbewegungen erreicht werden. Natürliche Lüftung ist abhängig von Lüftungsöffnungen und Druckdifferenzen. Die Druckdifferenzen kommen durch Temperaturunterschiede und Windanfall zustande. Daher ist es am effektivsten die Nachtstunden zur Kühlung der Räume zu nutzen. Selbst im Hochsommer auf Ibiza, an heißen Tagen, kühlen die Nächte fast immer unter 20°C ab. Zwischen Innen- und Außenluft entsteht nun durch das Abkühlen der Außenluft eine Druckdifferenz, die dafür sorgt, dass kühle Luft in die Räume gelangt.
Die Regulierung des Sonneneinfalls in das Gebäude ist eine der einfachsten, günstigsten und wirkungsvollsten Methoden der Gebäudekühlung. Durch die Vermeidung oder Verminderung der direkten Sonneneinstrahlung kann die größte Kühllast begrenzt werden. Der Sonnenschutz kann durch vorspringende Bauteile, Dachüberstände, starre und bewegliche Sonnenschutzanlagen, Sonnenschutzgläser und Sonnenschutzfolien erreicht werden.
Bewegliche Sonnenschutzvorrichtungen sind am besten geeignet. Am sinnvollsten sind äußere, steuerbare Sonnenschutzanlagen, so z. B. Jalousien, Markisen. Sonnenschutzvorrichtungen gibt es in ihrer Anbringung als
- außen liegenden Sonnenschutz
- in den Fenstern integrierten Sonnenschutz
- innen liegenden Sonnenschutz
Richtige Sonnenschutzgläser haben einen geringen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert). Der g-Wert gibt an, wie viel Sonnenenergie über das Glas ins Gebäudeinnere gelangt. Der g-Wert setzt sich zusammen aus der Sonnenenergie im Wellenbereich zwischen 300 nm und 2500 nm von der der Anteil der Reflexion und der Anteil der Absorption der Gläser abgezogen wird. Je größer der Reflexions- und Absorptionsgrad ist, desto geringer ist die Energie, die in den Innenraum gelangt.
Als einfache bzw. Notlösung können auch Sonnenschatter benutzt werden.
Intelligentes Glas
Mit EControl® ist der Licht- und Wärmeeintrag in den Raum individuell steuerbar. Die Verglasung kann durch die Einfärbung des Glases je nach Bedarf den im Tages- und Jahresverlauf wechselnden äußeren Bedingungen angepasst werden. Bei Sonnenschein genügt ein Knopfdruck und das Glas färbt sich blau ein. So entstehen angenehme Lichtverhältnisse und Temperaturen. So müssen im Sommer bei schönstem Wetter keine Jalousien und Rolläden heruntergelassen und auf außen liegende mechanische Sonnenschutzsysteme verzichtet werden.
Das Glas arbeitet nach dem «Elektrochromen Prozess». Dabei wird auf einer physikalischen Beschichtung mittels Strom eine Farbveränderung ausgelöst. Für den nur wenige Minuten dauernde Schaltvorgang werden nur drei Volt bzw. fünf Watt benötigt. So reduziert sich der Sonnenlichteinfall um bis zu 88 Prozent, aber die freie Sicht nach draußen bleibt dabei vollständig erhalten. Das schaltbare Glas stabilisiert das Raumklima und die Blendwirkung der Sonne wird reduziert. Gleichzeitig wird der Schutz vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen erhöht und die Raumwärme verringert.
Adiabate Abluftkühlung
In den Klimaanlagen kann Regenwasser zur Kühlung des Gebäudes in den Sommermonaten verwendet werden. Bei der adiabaten Abluftkühlung wird Wasser in den Abluftstrom des Gebäudes versprüht und die Zuluft über einen Wärmetauscher vorgekühlt. Bei der Verwendung von Regenwasser anstelle von Trinkwasser in den Klimaanlagen wird zugleich Wasser und Abwasser gespart. Diese Technik ist aber in der Fachwelt umstritten, weil nur keimfreies Wasser verwendet werden darf und sollte deswegen nur in den Abluftstrom gesprüht werden, damit kein Kontakt zur Zuluft besteht.
Wirkungsvoller ist das Einsprühen von Wasseraerosolen oder über einen Flächenbefeuchter direkt in die Zuluft. Dieser Prozess der Gebäudeklimatisierung ist derart effektiv, dass noch bei Außentemperaturen von bis zu 30°C die Zuluft auf 21–22°C vorgekühlt werden kann, ohne auf technisch erzeugte Kälte zurückgreifen zu müssen.
Im zweiten und dritten Teil des Ratgebers Raumklima werde ich auch über die herkömmlichen Kühlsysteme sprechen, die sehr kostenintensiv sind. Kostenlose Beratung gibt es auch vorab schon unter (+34) 646063252 bei Ibibautechnik.