Wo ein Feuer im Kamin brennt, möchte man sich gleich niederlassen und zur Ruhe kommen. Deshalb stehen Kamine und verschiedene Öfen wie Kachel- oder Pelletöfen bei Bauherren ganz oben auf der Wunschliste. Wir zeigen Kamine, die heizen, schick aussehen und auf Wunsch sogar heißes Wasser liefern.
Kamin für die Gemütlichkeit
Gläserner Kamin. Als Faustregel gilt: Je mehr man vom Feuer sieht, desto höher der Gemütlichkeitsfaktor. Daher wirkt ein Kamin mit großer Glasfläche behaglicher als ein Kamin mit kleinem Guckloch. Den wohligsten Effekt erzielt man mit einem Kamin, der an drei Seiten mit Glas (Spezialglas in Form von Glaskeramik) bestückt ist – hier wirken die Flammen wie ein Lagerfeuer. Tipp: Wenn die Sichtfenster am Kamin dann noch ohne sichtbaren Griff auskommen – etwa weil er versenkt angebracht ist – wirkt das Feuer im Kamin noch authentischer.
Kamin zum Hängen
Der Kamin zum Hängen stammt ursprünglich aus Skandinavien, setzt sich inzwischen jedoch auch hierzulande immer mehr durch. Die Vorteile sprechen für sich: Das Feuer in diesem Kamin lässt sich weiter oben im Raum platzieren, dadurch sinkt die Verbrennungsgefahr für Kinder und Tiere. Weiterer Pluspunkt: freie Platzwahl für den Kamin. Er muss nicht in der Ecke stehen, sondern kann zentral aufgehängt werden und rundum wärmen. Zudem gilt dieser Kamin als besonders rückenfreundlich – Feuern, Schüren und Reinigen im Bücken entfällt.
Dänischer Kamin
Der dänische Kamin hat sich in wenigen Jahren zum Klassiker entwickelt. Er ist die Weiterentwicklung des klassischen Ofens, der mit einem größeren Sichtfenster ausgestattet wurde – das schafft mehr Gemütlichkeit. Außerdem hat der Kamin eine moderne Technik bekommen, selbstschließende Türen und eine Brennkammer, die den Wirkungsgrad erhöht.
Offener Kamin und geschlossener Kamin
Wenn man solchen Vorstellungen nachhängt, vergisst man häufig, dass ein klassischer offener Kamin zwar durch das Knistern und den Anblick des Feuers Behaglichkeit ausstrahlt, aber als Heizung nicht wirklich geeignet ist. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein heizte ein offener Kamin nur durch die Wärmestrahlung des Feuers und konnte höchstens ein einziges Zimmer vor der Auskühlung bewahren. Daher kann er auch heute nicht unbedingt als Heizquelle dienen, lediglich 10 bis maximal 20 Prozent der gewonnenen Energie wird in einem offenen Kamin als Wärme umgesetzt. Er ist daher hauptsächlich eine stilvolle Dekoration, als Heizung ist der offene Kamin weniger geeignet.
Um die gewonnene Energie effizient zu nutzen, wurde der geschlossene Kamin, auch Kaminofen genannt, entwickelt. Ein geschlossener Kamin ist häufig mit einer Glasplatte verschlossen und man kann das lodernde Feuer trotzdem sehen, es geht aber keine unnötige Energie verloren. Durch die Glasplatte büßt er zwar etwas an Gemütlichkeit ein, ist aber eine weitaus effizientere Heizform als ein offener Kamin. Die Überraschung liegt im Innern: Im geschlossenen Kamin lodert zwar auch Feuer, er heizt aber mit Wasser. Die heiße Luft erwärmt Wasser in einem ausgeklügelten Rohrsystem, das man sogar in weitere Räume leiten, oder zur Warmwassergewinnung nutzen kann. Eine größere Wohnung kann man meistens allein mit dem geschlossenen Kamin trotzdem nicht heizen. Er kann allerdings die anderen Heizsysteme gut entlasten.
Wer in den Genuss eines echten Feuers kommen will, der muss mehr investieren und gegebenenfalls einen größeren Umbau einkalkulieren. Denn wer keine separaten Zu- und Abluft führenden Schornsteine im Haus hat, der muss sie einbauen und sich dabei an strenge Auflagen halten. Doch die modernen wasserführenden Kaminöfen sind zum Teil sehr effizient und ein Einbau kann sich auf längere Zeit gerechnet lohnen. Als Heizmaterial sind derzeit die kleinen Holzpellets in aller Munde, die als Nebenprodukte in Schreinereien und Sägemühlen anfallen und vom Nutzer sehr einfach verheizt werden können. Pellets sind kostengünstig zu haben und sie geben weniger umweltschädliche Emissionen ab als fossile Brennstoffe, bei der etwa gleichen Heizleistung. Außerdem sind sie sauberer und leichter zu lagern als Holzscheite. Wer sich also seinen Traum vom eigenen Kamin mit Pellets erfüllen will, kann sich eine heimelige Atmosphäre schaffen, dabei die natürlichen Ressourcen schützen und den eigenen Geldbeutel schonen.