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Berlin auf der Suche nach dem Glück

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Glücksritter sind in der Stadt, suchen ihren «heiligen Gral».
Als ich das erste mal aus meiner Heimat nach Berlin kam, traf ich nahezu ausschließlich Menschen, die im künstlerischen Bereich tätig waren.
Da waren der arbeitslose Designer, der einen innovativen Ventilator erfunden hat,
der Maler der ein rotierendes Atelier betreibt und die Hälfte seiner Gemälde in vergessenen Räumen verloren hat, die Dichterin die sich in ihrem Netz von Gedichten verfängt wie eine sich selbst vernichtende «schwarze Witwe» und nur noch von den Tiefen der Seele und dem Dunkel der Welt redet, der Architekt der nur noch auf die richtige Gelegenheit wartet um voll durchzustarten und der Schauspieler der schon bei den interessantesten Theateraufführungen Berlins gespielt hat. All diese wunderbaren Träumer und Verlierer sind Freunde der Schönen und Reichen die sich vor Langeweile einen dieser in Träumen verlorenen Kinder Berlins wie einen Hund oder eine Katze halten. Das erste, was mir hier in Berlin auffiel, waren diese ungleichen sich aufreibenden Zusammenwürfnisse von Menschen die sich in ihren Gefühlen der Rastlosigkeit und und dem unlöschbaren Durst ihres leeren Lebens zusammenfanden und die Nacht konsumierten. Ich sah immer wieder diese Knäuel von Lebenssträngen die von einander profitierten, sich bereicherten um die Nächte und vor allem die unerträglichen Tage zu überstehen. Weitermachen, im Gefühl von Rausch und Exzess die Gaukler und Könige auf einem Einhorn durch die Nacht, in ihren Händen Pistolen und Messer getränkt in Blut der Clubs die es Tag für Tag, Nacht für Nacht zu erobern und Vernichten gilt. Menschen die sich in der Schattenwelt der Bürgerlichkeit, Industrie und Rationalität des «Icke-Normalverbrauchers» frei bewegen. Könige und Gaukler die sich nehmen und nichts geben. Frei der Ordnung, Teil des Chaos.
Als ich nach Berlin kam wandte ich mich mit Ekel erfüllt ab. Es war kurz vor Weihnachten. Ich kaufte mir eine Nordmann-Tanne für 35.- Euro, setzte mich in meine Couch, ordnete meine Gedanken und überlegte mir, in welcher dieser Welten ich wohl leben wollte. Verzweifelt über die dramatische Konsequenz dieser Entscheidung. Chaos oder Ordnung. Berlin hat nur diese beiden. Und so entschied ich mich für den Weg den hier viele Menschen gehen. Ordnung als Grundlage des Glücks um dann in vollen Zügen das Chaos zu genießen. Ich entschied mich für das einzig Wahre, für das Gesicht Berlins, das Janusgesicht des Glücks. Berlin du hast kein Gesicht.

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