Die Nachricht über den Kauf von 144 Hektar Land zwischen Cala Conta und Cala Bassa durch die britischen Milliardäre David und Simon Reuben und deren Absicht, dort Luxusimmobilien entstehen zu lassen, hat vor zwei Wochen viel Wirbel auf der Insel erzeugt. Lokale und internationale Medien berichteten über den Verkauf, in den sozialen Netzwerken war die Empörung groß. Bei einer eilig eingerichteten Online-Petition gegen das Umbauvorhaben kamen innerhalb kürzester Zeit fast 5.000 Unterzeichner zusammen.
Josep Mari Ribas, Bürgermeister der Gemeinde Sant Josep, versucht nun die Wogen zu glätten. Die Bereiche von Cala Conta und Cala Bassa seien bereits vor 30 Jahren zu Natur- und Küstenschutzgebieten deklariert worden, eine Änderung der Eigentumsverhältnisse, ändere nichts an der Klassifizierung der Gebiete. Es gäbe ein großes Gebäude hinter Cala Bassa, das umgebaut werden könnte, die Errichtung neuer Gebäude sei auf den als Naturgebiet von besonderem Interesse (ANEI - Area Natural de Especial Interes) ausgezeichneten Gelände aber nicht durchführbar. Die Errichtung von Luxus-Einrichtungen an den dortigen Plätzen sei „unmöglich",zumindest solange er im Amt sei. Er hoffe allerdings, dass das im Kauf inbegriffene Sunset Ashram „so bleibe wie es ist" und räumte ein, dass, wenn die Auflagen eingehalten würden, und demnach eine Genehmigung für den Umbau des Sunset Ashrams erteilt werden müsse, dies „respektiert werden" müsse. Bisher seien aber keine diesbezüglichen Anträge eingegangen.
In der englischsprachigen Sunday Times, die als erste Pressepublikation über den Kauf berichtet hatte, war neben der Errichtung von Luxus-Immobilien von einem Umbau des für seinen Ausblick weltberühmten Sunset Ashrams in einen Strand-Club die Rede. Die Milliardärsbrüder, die gemeinsam über das zweitgrößte Vermögen von Großbritannien verfügen, hatten das Grundstück entlang einem fast fünf Kilometer langen Strandabschnittes zwischen Cala Conta und Cala Bassa für umgerechnet 35 Millionen Euro gekauft. Die Vorbesitzer, eine alteingesessene ibizenkische Familie, war im Besitz von Umbaugenehmigungen, deren Gültigkeit allerdings bereits abgelaufen war.