Volksheld Christoph Kolumbus. Der spanische Nationalfeiertag «Día de la Hispanidad» ist ein Feiertag zur Einheit der spanischsprachigen Welt. Er heißt auch Kolumbus-Tag. Der Seefahrer und Entdecker Christoph Kolumbus spielte nämlich eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der spanischen Kultur. Er war zwar gebürtiger Italiener, startete seine großen Expeditionen aber für Spanien. Der Grund dafür war, dass Entdeckungsreisen viel Geld kosteten und Kolumbus in der spanischen Königin Isabella I. und ihrem Mann Alfons II. großzügige Unterstützer fand. Am 12. Oktober 1492 ging Kolumbus in Amerika an Land. Mit der Entdeckung Amerikas begann die Verbreitung der spanischen Kultur auf dem neuen Kontinent. Noch heute ist Spanisch die Landessprache fast aller Länder Mittel- und Südamerikas. Deshalb ist der 12. Oktober Spaniens Nationalfeiertag, der Tag der Entdeckung Amerikas durch den Seefahrer Christoph Kolumbus im Jahr 1492. König Felipe VI. nahm am Mittwoch in Madrid traditionsgemäß in Begleitung von Königin Letizia sowie der Töchter Leonor und Sofía eine Militärparade ab.
Feiern mit Tanz, Musik und gutem Essen. Für die Spanierinnen und Spanier ist der 12. Oktober also ein Grund zum Feiern. Neben einer Militärparade in der Hauptstadt Madrid, gibt es besonders feines Essen, viel Musik, Tanz und tolle Veranstaltungen in den Städten. Die linken Stadtoberhäupter von Barcelona und Cádiz, Ada Colau und José María González, haben in scharfer Form Kritik an den Feierlichkeiten zum spanischen Nationalfeiertag geübt. «Wenn ein Staat einen Völkermord feiert, ist das eine Schande», schrieb Barcelonas Bürgermeisterin am Montag.
González, Bürgermeister der südspanischen Hafenstadt Cádiz, meinte: «Wir haben Amerika nie entdeckt, sondern die Bewohner eines Kontinents massakriert und unterworfen.» Colau und González waren im Mai ins Amt gewählt worden auf Listen, die von der neuen Linkspartei Podemos (Wir können) unterstützt wurden. Der Podemos-Parteichef Pablo Iglesias lehnte eine Einladung des Königs zu einem Empfang ab. Madrids linke Bürgermeisterin Manuela Carmena erlebte dagegen die Militärparade auf der Ehrentribüne mit. Den Menschen in Mittel- und Südamerika ist am «Día de la Hispanidad» allerdings nicht zum Feiern zumute. Für sie ist dieser Tag eine Erinnerung an die jahrhundertelange Unterdrückung durch die Spanier.