Der oberste Gerichtshof hat den Freispruch von Martin Candioti, dem die Schuld an dem Brand bei Benirras im Jahr 2011 zur Last gelegt wurde, bestätigt. Den Freispruch des Amateur-Imkers durch das Gericht von Palma hat das Tribunal Supremo hat damit bekräftigt. Die Staatsanwaltschaft hatte Beschwerde gegen das Urteil aus Mallorca eingelegt , sie forderte 11 Jahre Haft für den Angeklagten. Zwar kamen die fünf Richter der Zweiten Strafkammer des obersten Gerichtshofs zu dem Schluss, dass der damals 51-jährige leicht fahrlässig gehandelt habe, doch der Vorwurf grober Fahrlässigkeit durch die Staatsanwaltschaft, „unter Unterlassung der elementarsten Regeln der Vorsicht und Sorgfalt", wurde nicht bestätigt. An besagtem Tag blies Candioti in einem Naturschutzgebiet am Südhang des Puig de sa Savina, in den Bergen von Morna,
mit einem Rauchgerät zehn Minuten lang Rauch in einen Bienenstock. Der Argentinier beobachtete den Bienenstock dann zwei weitere Minuten lang und ging danach in sein Haus zurück, wo er den Raucher löschte. Umherfliegende Glutfunken sollen den Großbrand in dem Pinienwald dann in Gang gesetzt haben, an dem betroffenen Tag herrschten jedoch weder Wind noch hohe Temperaturen. Die Schutzmaske, die der geübte Amateur-Imker trug, soll sein Gesichtsfeld nicht beeinträchtigt haben.
Für einheimische Anwohner aus der Gegend um Sant Joan kommt der Richtsspruch nicht verwunderlich. Gerüchten nach wurde an jenem Tag an mehreren Stellen ein Mopedfahrer mit Benzinkanister gesichtet. An genau diesen Stellen sollen die Feuersbrünste dann ausgebrochen sein.
Bei dem größten Waldbrand in der Geschichte Ibizas waren 1.576 Hektar Wald vernichtet worden. Rund tausend Personen mussten in Sicherheit gebracht werden, darunter 700 Urlauber aus einem Hotel und 140 Schüler. 56 Personen wurden verwundet, vier Menschen erlagen ihren Verletzungen. Neben der Feuerwehr und den lokalen Forstwirten waren auch Spezialflugzeuge, Helikopter und Notfallkräfte des Militärs an der Brandbekämpfung beteiligt. Die Kosten für die Löschung des Brandes beliefen sich auch 232.091 Euro. Der Einsatz dauerte länger als eine Woche, erst am 3. Juni war das Feuer gelöscht.