In der jüngst veröffentlichten Studie „Klimawandel in Europa. Wahrnehmung und Auswirkungen 1950 – 2050" kommt deren Autor Jonathan Gómez Cantero, Geograf und Mitglied im Weltklimarat, zu dem Schluss, dass die durchschnittlichen Temperaturen in Spanien bis zum Jahr 2050 um vier bis fünf Grad ansteigen könnten. Die ökologischen und ökonomischen Folgen wären „gravierend", auch auf Ibiza würden sich die Folgen bemerkbar machen.
So stiegen mit den Durchschnittstemperaturen natürlich auch die Wassertemperaturen. Damit einhergehend würden einheimische Meerestierarten aussterben, während sich invasive Arten aus tropischen Gewässern neu ansiedeln würden. Eine höhere Wassertemperatur und ein höherer Salzgehalt würden auch die Vermehrung von Quallen anschieben, Quallenplagen wären öfter an der Tagesordnung. Ebenso gäbe es durch die erhöhte Wassertemperatur auch erhöhte Bakterienbildung, die über Fische auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen würde.
Durch die Erwärmung der Meeresoberfläche käme es im Herbst auch vermehrt zu sintflutartigen Regenfällen, oft einhergehend mit orkanartigen Stürmen. Die Erosion der Landmasse würde dadurch zunehmen. Neben dem generellen Anstieg des Meeresspiegels, durch das Abschmelzen der Gletscher in den Polarzonen, und den damit folgenden dauerhaften Überflutungen in niedrig gelegenen Küstengebieten wäre auch vermehrt mit Sturmflutwarnungen zu rechnen.
Zu Lande wären Durchschnittstemperaturen von 30 Grad Celsius möglich, Hitzewellen mit 44 – 47 Grad Celsius nicht ungewöhnlich. Dürreperioden sowie häufigere und größere Waldbrände wären die Folge. Wassermangel wäre die Regel. In der Hochsaison könnten alltägliche Aktivitäten unmöglich sein. Die Tourismusbranche, größter Wirtschaftsfaktor auf den Balearen, würde dadurch deutlich beeinträchtigt.
Allgemein würde in Mittelmeerländern das Malaria-Risiko erheblich steigen, weil Stechmücken bessere Lebensbedingungen vorfänden. Ebenso die Asiatische Tigermücke (Stegomyia albopicta), die unter anderem Dengue-Fieber überträgt, oder Schädlinge wie der rote Rüsselkäfer (Rhynchophorus ferrugineus), der für das große Palmensterben verantwortlich ist. Beides sind Schädlinge, mit denen man auch heute schon auf den Balearen zu kämpfen hat.