Nur noch bis heute Abend läuft das Jazz Festival in Dalt Vila, das dieses Jahr bereits zum 27. Mal auf der Insel stattfindet. Das musikalische Großereignis, das bereits am Donnerstag begann, findet heute seinen Höhepunkt in der Eivissa Jazz Experience 15, bei der auch der vor ein paar Jahren zum besten europäischen Jazz Musiker gekürte Jorge Pardo mit jungen lokalen Musikern jammen wird. Der 1956 in Madrid geborene Saxophonist und Flötist ist ein Vertreter des Flamenco Jazz, einer in Spanien verbreiteten Mischung aus Modern Jazz und Flamenco, an deren Entwicklung er maßgeblich beteiligt war. Im Sextett von Paco de Lucía machte er den Stil in der ganzen Welt bekannt. Seine Alben Veloz hacia su sino (1993) und Jazzpaña II (2000, zusammen mit Chano Domínguez, Gerardo Núñez, Esperanza Fernandez, Carles Benavent, Renaud Garcia-Fons, Michael Brecker und anderen) galten als wichtige Eckpfeiler dieser Stilrichtung und sind mit dafür verantwortlich, das „Spanien zu einem attraktiveren Standort für die zeitgenössische Entwicklung im Gesamt-Spektrum der Jazzmusik und der sogenannten Weltmusik gemacht zu haben", so Musikwissenschaftler Gerhard Putschögl.
Auch im Hinblick auf das Anfang Juli vom neuen Stadtrat bekanntgegebene Verbot weiterer Konzerte innerhalb der Mauern der Altstadt erscheint das Konzert am heutigen Abend in einem besonderen Licht. Nach massiven Beschwerden von Anwohnern über Lärmbelästigung bei den Grand Final Partys des International Music Summits war beschlossen worden, dass das Jazz Festival das letzte Freiluft-Konzert innerhalb des Mauerwalls von Dalt Vila werden würde und es generell in Zukunft für Veranstaltungen dieser Art strengere Auflagen, wie Lautstärkebeschränkungen und Maximalspielzeiten bis 24:00 Uhr, geben werde.
So sind die 12 Euro Eintritt für das heute um 21:30 Uhr beginnende Konzert gut investiertes Geld und Garant für einen einmaligen Abend, den es so, in dieser Art und Weise, in Zukunft in Dalt Vila nicht mehr geben wird.