Einige Firmen schlagen beim Mietwagen auf unseriöse Weise Profit heraus: Sie lassen Kunden in altbewährte Fallen laufen, da sie auf die Nachsicht der Urlauber rechnen, verlangen Extras auf die Rechnung, für bereits bestehende Schäden und das ist erst der Anfang oder besser gesagt die Spitze des Eisberges .
Goldcar ist einer der schlimmsten Anbieter auf Ibiza und jetzt auch noch direkt im Flughafen unter den seriösen Autovermietungsanbietern zu finden.
Die unlauteren Geschäftsmethoden werden auch noch geduldet als wäre es die normalste Sache der Welt, Urlaubern unrechtens Geld aus der Tasche zu ziehen.
Viele Kurzzeiturlauber auf Ibiza bekommen ihren Mietwagen halb voll getankt ausgeliefert und bringen ihn deshalb halb voll zurück. Wenn dann bei der Rückgabe des Wagens die Erstattung des Restbenzins verlangt wurde, wurde auf die Geschäftsbedingungen des Unternehmens verwiesen, die besagen, dass der Tank bei Abgabe voll sein muss. Die Kreditkarte des Kunden wird in den darauffolgenden Tagen mit der Differenz belastet. „Das ist absolut unseriös», empören sich die Kunden.
Es gibt sehr viele Reklamationen in diesem Bereich. Allein in diesem Jahr 2016 waren es 486 Beschwerden, laut der balearischen Verbraucherschutzbehörde.
Neben nicht nachvollziehbaren Aufpreisen und Autos in schlechtem Zustand fügen die Firmen ihren Kunden vor allem mit zweifelhaften Verträgen und Niedrigpreisen, die sich nachher als genauso teuer oder sogar teurer als die von den großen und seriösen Anbietern herausstellen, Schaden zu.
Weiteres Ärgernis: Die Verantwortung für bereits bestehende Schäden am Auto wird einem Neukunden aufgehalst. Da soll jemand für die Reparatur bezahlen, der den Schaden aber gar nicht verursacht hat.
Deutschlands größtem Preisvergleichsportal für Mietautos ist dies bekannt. „Diese Praxis hat vor allem rund ums Mittelmeer zugenommen, im vergangenen Sommer hat das schon viele Kunden verärgert», sagen diese Portale. Wie mit dem Thema bei der jeweiligen Firma umgegangen wird, erfährt der Kunde zwar, wenn er bei dem Portal auf der Übersichtsmaske auf „Details» klickt, doch bei der einfachen Durchsicht ist dazu nichts vermerkt. „Wir arbeiten daran, diese Informationen sofort kenntlich zu machen. Das ist bisher technisch noch nicht möglich», erklären die Anbieter.
Das Portal selbst hat auf die jeweilige Geschäftspraxis der Firmen keinen Einfluss. Auf der Internetseite erscheinen die Angebote von Vermittlungsfirmen, den „Brokern», die mit den Mietwagenfirmen arbeiten.
Vor allem extreme Billiganbieter würden bei der Abholung der Wagen am Flughafen Zusatzkosten aufschlagen, die von den „Brokern» im Internet nicht aufgezeigt werden. Deswegen empfehlen die “Grossen” wie Hertz, Sixt etc , statt über Vermittlungsfirmen und Online-Vergleichsportale direkt bei der jeweiligen Mietwagenfirma zu buchen.
Beide Seiten bemühen sich darum, ihren Mitgliedern die Bedeutung von fairen Geschäften deutlich zu machen. „Wir sprechen das immer wieder an», sagen sie. Sie würden sogar spezielle Unterweisungen in Geschäftsethik geben. Eine konkrete Handhabe gegen unseriöse Firmen gebe es aber nicht.