2014 gaben mehr als 2.750.000 Touristen auf Ibiza und Formentera 2.469.600.000 Euro aus. Auf die Anfang letzten Jahres auf den Pityusen gemeldeten 151.816 Menschen kämen demnach pro Kopf 17.267 Euro Umsatz.
Man sollte meinen, dass es angesichts solcher Zahlen auf den beiden Inseln und dem Rest der Balearen keine Armut geben sollte. Dennoch leben laut der Anfang März von der UNICEF vorgelegten Untersuchung „Kindheit auf den Balearen 2014" 31,4 Prozent aller Kinder auf den Balearen an oder unter der Armutsgrenze, 37,8 Prozent sind davon bedroht. In Zahlen bedeutet das, dass die Familien von 63.500 Kindern auf den Balearen monatlich mit weniger als 60 Prozent des regionalen Durchschnittseinkommens (17.039 Euro pro Jahr) auskommen müssen, das sind 10.233 Euro im Jahr. 852 Euro im Monat. Bei 14,2 Prozent der Kinder fehlt es sogar an solch elementaren Gütern wie angemessener Nahrung, Waschmaschinen oder Heizbrennstoffen.
Um das Bewusstsein für die Situation dieser Kinder und deren Familien zu stärken und um eine Spendenaktion der Initiative FOOD for Ibiza zu unterstützen, entschloss sich diese Woche eine Gruppe von Müttern in einen zeitlich begrenzten Hungerstreik zu treten. 30 Stunden lang protestierten damit Charity Altman, Christina Boseman, Jade Gandey, Jeni Becket und Sadie Mills unter dem Motto: „hungrig nach Hunger". Jade Gandey: „Für uns Mütter, die wir ganzjährig auf Ibiza leben und in der glücklichen Lage sind, immer Essen für unsere Kinder auf den Tisch stellen zu können, hört sich der Gedanke, als Elternteil auf das eigene Essen verzichten zu müssen damit dein Kind essen kann, so an als ob er aus der Dritten Welt kommen würde und nicht als ob dies auf Ibiza passieren würde". „Essen ist eine grundlegende Notwendigkeit zu der wir alle Zugang haben sollten", so die Sprecherin weiter. FOOD for Ibiza sei ein tolles Projekt, man hoffe mit der Protestaktion stark benötigte Mittel dafür beschaffen zu können. FOOD for Ibiza war ursprünglich eine Facebook-Gruppe, sammelt (Sach-)Spenden und verteilt diese an bedürftige Familien. Da noch kaum Spender aus Groß- und Einzelhandel mit im Boot sitzen, werden die Familien derzeit mit privaten Lebensmittelspenden unterstützt. Interessierte können diese unter anderem bei allen Clapes Parfümerien abgeben.